Metropolis Bläserquintett - hornalacarte.de

Metropolis Bläserquintett



Blechbläserquintett, "unterhaltsam und stilsicher"



....lesen Sie die Kritik eines der Konzerte,
dann wissen Sie, was ich meine:



Nach(t)kritik von Peter Baier, 01.04.2011


Bläserquintett „Metropolis": heiteres Blech


Geballtes Blech: ein „Heimspiel" der heiteren, vergnüglichen Art von fünf Musikern, die sich unter dem Namen „Bläserquintett Metropolis" zusammengefunden haben. Die Besetzung mit zwei Trompeten, Posaune, Horn und Tuba klingt richtig voluminös und bodenständig. Die Formation um den in Gauting lebenden Trompetenvirtuosen Frank Uttenreuther hat ein Repertoire erarbeitet, das sich nicht nur in der Interpretation von Werken des Barock, der Klassik und der Romantik erschöpft, sondern sich ausdehnt bis hin zu Operettenmelodien, internationalen Volksweisen, Blues und Jazz. Neben einer brillanten, stets virtuosen und stilsicheren Musizierweise präsentierten sich die Fünf auch als ausgesprochen witzig und unterhaltsam - das Publikum im Gautinger bosco dankte es ihnen.
Den chronologischen Ablauf des Programms eröffneten die Bläser mit dem Präludium des D-Dur-Te-Deums von Marc-Antoine Charpentier, besser bekannt als „Eurovisions"-Melodie. Darauf folgte eine flämische Fanfare des Renaissance-Komponisten Tielman Susato, schmetternd interpretiert.
Spätestens bei der Ansage zu einem Werk eines anonymen Komponisten zeigte sich der Charme und Witz des Trompeters Peter Gasser: „Leider kennen wir auch den Vornamen des Unbekannten nicht." Das Stück selbst ist in höfischem Stil gehalten; das Quintett spielte hervorragend.
Georg Friedrich Händels „Wherever You Walk" ist ein getragenes Stück; beeindruckend das virtuose Hornsolo. Nach mehreren kurzen Werken nun eine viersätzige Sonate: Tomaso Albinonis Komposition war geprägt von heiterer Grundstimmung, langen Melodiebögen und filigranen Phrasen. Bemerkenswert die herausragende Christina Bachauer, eine zierliche junge Frau, die die gewaltige Tuba nicht nur intonationssicher, sondern auch klangschön spielte.
In Edvard Griegs fünfsätziger Sonate wechselt sich melancholische Stimmung mit tänzerischer Ausgelassenheit ab. Danach schwungvolle Melodien aus Franz Lehárs „Lustiger Witwe".
Den modernen Programmteil eröffnete das „Metropolis-Quintett" mit einem reizvollen Arrangement von „Alle Vögel sind schon da" - passend zu den frühlingshaften Temperaturen. „Tie a yellow ribbon round the old oak tree" des Pop-Trios „Dawn" weckte Reminiszenzen an die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
Dass die Fünf auch einen prächtigen Swing draufhaben, zeigten sie in raffiniert arrangierten Blues- und Jazznummern. Den Kontakt zu den Konzertbesuchern intensivierten die Musiker, als sie einen rüstigen reiferen Herrn aus dem Publikum baten, den Erzherzog-Albrecht-Marsch zu „dirigieren". Natürlich klappte das Stück vorzüglich.
Mit „Kalinka", dem Triumphmarsch aus Giuseppe Verdis „Aida" und dem Vorspiel zu Richard Wagners „Meistersingern" schwelgte das Quintett in Blech und Pathos; mit „Trumpet Voluntary" von Henry Purcell verabschiedeten sich die fünf Musiker.